STATT Ei: Aquafaba – pflanzlicher Eischnee aus Kichererbsen

Du brauchst Eischnee, hast aber keine Eier zur Hand? Dann nimm einfach ein Glas Kichererbsen. Oder andere Bohnen deiner Wahl. Dieses Mal brauchen wir aber nicht die Hülsenfrüchte, sondern das Wasser, in dem sie eingeweicht wurden, das Aquafaba.

Dieses Einweichwasser kannst Du mit ein paar Hilfsmitteln genauso steif schlagen wie Hühner-Eiweiß. Es verhält sich genauso, ist genauso trödelig bis es steif ist, und genauso zickig, wenn es mal steif ist.

uafaba bohnen kichererbsenIch nehme meistens das Einweichwasser von Kichererbsen. Deshalb heißt der Schnee bei uns auch Kicherschnee. Um ein Hühnerei zu ersetzen brauchst Du etwa 3 El Kicherwasser. Falls Du keine Kichererbsen zur Hand hast, kannst Du auch Kidneybohnen-Wasser nehmen. Das geht auch wunderbar.

In den handelsüblichen Gläsern sind in etwa 75 ml Kicherwasser, oder auch 90 Gramm.

Und so geht´s

Zutaten

1 Glas Kicherbsen* (75 ml Kicherwasser oder 90 Gramm)
1 TL Weinsteinpulver*
1 TL Johannisbrotkernmehl*
10 g Kartoffelstärke
1 Spritzer Zitronensaft

Zubereitung

  1. Seihe das Kicherwasser ab und fange es auf.
  2. Gib alle Zutaten in eine fettfreie Schüssel.
  3. Schlage die Flüssigkeit solange auf, bis eine steife Schneemasse entsteht.
  4. Fertig. Bitte beachte die Tipps.

Tipps

  • Du kannst den Kicherschnee mit dem Rührbesen auf höchster Stufe schlagen. Eine Küchenmaschine ist natürlich komfortabler, weil …
  • … es eine ganze Weile braucht, bis der Kicherschnee richtig steif ist. Die ersten Ergebnisse siehst Du relativ schnell, aber dann gibt es eine Phase, in der Du denkst, es funktioniert nicht. Ich kann Dir nur raten: Nicht die Geduld verlieren. Es klappt, Du wirst es sehen. Auf dem Bild ist der Kicherschnee auf einem guten Weg – aber noch nicht ganz fertig. ;)
  • Allerdings ist es wichtig, dass die Schüssel und der Rührbesen absolut fettfrei sind. Damit ähnelt der Kicherschnee dem Hühnereischnee. Sobald Fett drankommt, weigert er sich richtig steif zu werden.
  • Weinsteinpulver ist ein Backtriebmittel. Es macht die Masse fluffiger.
  • Johannisbrotkernmehl und Kartoffelstärke sind Bindemittel. Sie verhelfen dem Schnee zur richtigen Konsistenz. Es gibt auch Rezepte mit weniger bis gar keinen Verdickungsmitteln. Allerdings hat es dann bei mir einmal geklappt und einmal nicht. In dieser Kombination klappt es immer. Probier es aus, Du wirst sicher Deine eigene Variante finden.
  • Du kannst mit dem Kicherschnee Makronen machen. Wir machen unsere Nussmakronen zu Weihnachten inzwischen nur noch mit Kicherwasser. Merkt niemand.
  • Baiser klappt auch toll, Mousse au chocolat, Käsekuchen, Marshmallows – halt alles, wofür man normalerweise Eischnee braucht. Für Baisermasse gib einfach noch 50 Gramm Zucker dazu. Oder mehr, je nach Geschmack.
  • Du kannst übrigens auch das Wasser von Kidneybohnen* verwenden. Die Vorgehensweise ist die gleiche. Cool ist, dass Du dann rosa Eischnee bekommst. Natürliche Lebensmittelfarbe quasi.
  • Ach ja, die Bohnen schmeckst Du überhaupt nicht heraus. Sobald Du das Aquafaba verarbeitet hast, merkst Du nichts mehr von den Bohnen. Versprochen.

Und was macht man mit den übrig gebliebenen Kichererbsen?

Wie wärs mit Knabbererbsen? Geht ganz einfach: Du nimmst die Kichererbsen und marinierst sie. Ich nehme dazu immer eine Mischung aus:

  • 1 El Öl
  • Sojasoße
  • Paprika
  • Salz
  • Pfeffer

Manchmal geb ich noch einen EL Erdnussmus* mit dazu.

In dieser Marinade badest Du die Kicherchen etwa eine halbe Stunde. Währenddessen heizt Du den Ofen auf 150 Grad vor. Nun gibst Du die abgeseihten Kichererbsen auf ein Backblech und schiebst sie für 40 Minuten in den Ofen. Lass die Ofentüre einen Spalt offen (Kochlöffel dazwischen), damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Sobald sie knackig werden, sind sie fertig. Die Backzeit kann je nach Gerät variieren.

Aqua Faba selbst herstellen

Falls Du keine Kichererbsen aus dem Glas (oder aus der Dose) verwenden willst, kannst Du Dein Kicherwasser auch selbst herstellen. Dazu weichst Du die getrockneten Kichererbsen zunächst über Nacht ein. Am nächsten Tag kochst Du sie samt Einweichwasser 1 bis 1,5 Stunden gar. Abseihen und das Kicherwasser auffangen. Dann wird es noch einmal aufgekocht und einreduziert. Du kannst Kicherwasser portionsweise einfrieren, so lohnt sich der vergleichsweise hohe Aufwand.

Falls Du wissen willst, welche Zutaten die Eier sinnvoll beim Kochen ersetzen, dann guck hier vorbei:

15 geniale Zutaten, mit denen Du Eier ersetzen kannst

Dort habe ich viele der gängigen Alternativen aufgelistet und erklärt.

Anmerkung
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