Die Angst geht um im Internet – wie jedes Jahr wieder. Momentan ist es der Riesenbärenklau, in ein paar Wochen, ich sage es voraus, wird es das Jakobskreuzkraut sein. Der moderne Mensch wird von allen Seiten bedroht, scheint es. Und mir geht dieses Gejammer tierisch auf den Senkel. Warum? Das erfahrt ihr in diesem Artikel.
Eigentlich wollte ich heute einen Artikel über Schnecken fertig schreiben. Ist ja auch längst überfällig, die fressen uns ja sonst noch die Haare vom Kopf. (Achtung, das war ironisch.)
Aber dann sind mir heute im Internet gleich dreimal Aufrufe über den Weg gelaufen, den bösen giftigen Riesenbärenklau endlich flächendeckend zu bekämpfen. Kennt ihr diese Pflanze? Die gibt es schon lange bei uns – und sie macht fiese Brandblasen, wenn man sie berührt.
Das ist einer dieser Aufrufe, die mir über den Weg gelaufen sind, im Original-Wortlaut (inkl. Fehler):
“Bärenklaue- bitte weiter teilen!! Die meisten kennen es nicht wirklich oder lassen es sogar wegen der schönen großen Blüte im Garten stehen!! Hoch Giftig !! Hoch gefährlich !! Überall hier verbreitet.. wächst leider bei uns auf vielen noch freistehenden Grundstücken Meter hoch & keiner entfernt es !!”
Dann ein Bild von dem Fiesling und dann eines von einem Kinderbein, das über und über mit Brandblasen bedeckt ist.
Alle Jahre wieder!
Das geht mir echt auf den Zeiger. Jedes Jahr wieder dieselbe Leier. Hilfe, das ist gefährlich, das muss weg, sofort … und am besten soll es LEIDEN!!!!
Und jedes Jahr stellen sich mir wieder dieselben Fragen: Warum müssen Pflanzen und Tiere, die wehrhaft sind, sofort ausgerottet werden??? Ist der Mensch so eine Memme, dass er sofort auf alles einprügeln muss, was ihm vermeintlich gefährlich werden könnte?
Klar, der Riesenbärenklau ist kein angenehmer Kuschelpartner. Aber warum muss man ihn vernichten? Reicht es nicht, ihn einfach zu meiden?
Sind wir mal ehrlich. Er ist weder getarnt, noch hüpft er dem ahnungslosen Spaziergänger aus dem Hinterhalt auf den Arm und schreit: „Hab dich! Verbrannt!“ Mal ganz abgesehen davon, ist der Riesenbärenklau nicht freiwillig hier. Ich hab mal einige Infos zu dieser Pflanze zusammengetragen, denn da ist viel Mist unterwegs im Internet.
Riesenbärenklau: Gegen seinen Willen hier eingeschleppt – mit Absicht
Der Bösewicht (Heracleum mantegazzianum) wird auch Bärenkralle, Herkulesstaude oder Herkuleskraut genannt. Er ist ein sogenannter Neophyt. Das heißt, er ist ein “Zuagroaster”, wie wir hier in Bayern sagen. Eigentlich kommt er aus dem Kaukasus, ist allerdings schon lange hier – über viele Generationen hinweg. Wir haben die Anwesenheit des Riesenbärenklaus dem Fürsten Metternich zu verdanken, der die Samen vom russischen Zaren Alexander geschenkt bekam. Der gute alte Metternich hat den Riesenbärenklau dann in seinen Treibhäusern als Zierpflanze ausgesät – weil er so schöne große weiße Blüten hat. Das war etwa im Jahr 1815 oder so.
Später, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wurde die Pflanze noch extra in freier Wildbahn ausgesät – weil man sich von ihr wirtschaftlichen Nutzen erwartete. Man hat sie als Bienenpflanze und als Böschungsbewuchs vorgesehen. Soviel dazu … wenn der “wirtschaftliche Nutzen” erwartet wird, ist es dem Menschen sch… egal, ob etwas Brandblasen verursacht.
Die Quaddeln werden durch die photosensiblen Substanzen des Riesenbärenklaus verursacht – die sogenannten Furocumarine. In Verbindung mit Tageslicht entwickeln diese Stoffe schmerzhafte und schlecht heilende Blasen. Prinzipiell gilt im Umgang mit Riesenbärenklau: Je heller der Tag, desto fieser brennt der Riese. Mit anderen Worten: Diese Pflanze ist bei Sonnenschein extrem schlecht gelaunt.
Eine Frage an jene, die sich so fürchterlich vor dem Riesenbärenklau fürchten: Verwendet ihr Selbstbräuner oder Bräunungsbeschleuniger? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch! Denn in einigen von diesen Produkten sind genau diese Furocumarine drin, damit die Haut schön knusprig braun wird. Früher wurden diese Substanzen noch viel mehr in der Kosmetik eingesetzt. Als bei den Kundinnen jedoch vermehrt hässliche braune Flecken auf der Haut auftauchten, wurden sie weniger verwendet.
Das Problem des Riesenbärenklaus ist, dass er hier so gut gedeiht. Er hat sich mit seinem Schicksal so gut arrangiert, dass er sich dort, wo er wächst, behauptet und den Menschen nun ein Dorn im Auge ist, weil er „alles andere verdrängt“. Tja, die Geister, die ich rief …
Wer ist schuld? Aber doch nicht der Mensch, oder?
Der Riesenbärenklau ist nicht das einzige Beispiel dafür, dass der Mensch unverantwortlich und kurzfristig handelt. Deshalb macht mich diese Entwicklung so wütend. Man muss noch nicht einmal die großen Sünden anführen, bleiben wir im Kleinen. Das reicht schon.
Der Klee beispielsweise wird vergiftet, weil die Bienen gerne Klee essen und deshalb auf der Wiese sitzen. Huhu, die Bienen könnten ja ein Füßchen stechen, das da barfuß achtlos drauf rumtrampelt.
Was dagegen hilft?
Himmel nochmal … Schuhe anziehen! Und es könnte nicht schaden, sich mal klar zu machen, dass wir Menschen OHNE BIENEN NICHT ÜBERLEBEN KÖNNEN! Was also macht mehr Sinn: Den Klee stehen zu lassen und Schuhe anzuziehen, oder den Klee samt Bienen zu vergiften und letztlich irgendwann selbst zu krepieren?
Andere Beispiele gefällig? Maulwürfe werden gejagt, weil sie den englischen Rasen uneben machen, Mäuse werden gekillt, weil sie sich unglücklicherweise schneller bewegen, als die meisten Menschen ertragen, Krähen werden massakriert ,einfach nur, weil sie laut schreien und “immer mehr werden”.
Die Folge: Der Mensch hat sehr erfolgreich seine sorgfältig getrimmten Gärten gegen Maulwürfe und Co. verteidigt. Dafür nehmen jetzt die Schnecken überhand, die wiederum das sorgsam überzüchtete Industriegemüse verspeisen. Die Biester! Das machen die sicher absichtlich!
Und die Schnecken werden dann wiederum mit Schneckenkorn, Backpulver oder Scheren aus dem Weg geschafft. Boah, das ist aber auch ein Stress mit dieser Natur! Armer Mensch … das einzige zivilisierte Wesen auf diesem Planeten.
Aber was hilft denn nun gegen die Schneckenplage?
Ganz einfach… den natürlichen Fressfeinden der Schnecken ein behagliches Zuhause bieten! Zuviel verlangt? Kann ich verstehen, dazu müsste man ja unter anderem unordentliche Haufen oder Holzstapel dulden – und das beleidigt schließlich das Auge. Tigerschnegel oder Igel haben Schnecken auf dem Speiseplan, die brauchen aber halt nun einmal ein Plätzchen, wo sie unterkriechen können. Mit ordentlich getrimmten Rasen können die nix anfangen.
Oder die Wölfe. Die werden gemetzelt, weil dämliche Nutztierhalter ihre Ställe nicht richtig verschließen können und die Menschen Angst vorm bösen Wolf haben. Klar, weil der Wolf an sich den ganzen Tag nichts anderes macht, als sich zu überlegen, wie er das nächste Rotkäppchen verschlingen kann.
Was hilft gegen den Wolf, so er denn nicht schlau genug ist, die Beine in die Hand zu nehmen und aus unserer Gegend wieder schleunigst zu verschwinden?
Auch hier ist die Lösung eigentlich einfach: Vorsichtiger sein und sich daran gewöhnen, dass der Mensch ein Schwächling ist, der sich ohne Bomben oder Pistolen oder Messer gar nicht wehren kann. Und sich dann auch dementsprechend verhalten!
Noch ein Beispiel aus der Flora: Das Jakobskreuzkraut
Es gibt unterschiedliche Meinungen, ob diese Pflanze ebenfalls ein Neophyt ist oder nicht. Einige behaupten, sie sei aus Asien hierher eingewandert. Das Luder! Wie? Na, durch den Menschen.
Nun … der Mensch hat inzwischen die Wiesen und Weiden überdüngt – und hat dem Jakobskreuzkraut damit wunderbare Wuchsbedingungen ermöglicht. Aber jetzt ertönt der Ruf nach Vernichtung – und zwar immer lauter. Weil das Zeug ja so gut gedeiht – und auch dieses ist ja giftig! Geht auf die Leber – und die Tiere fressen das. Nicht, wenn es frisch ist auf der Wiese. Da erkennen sie es. Nein, sie fressen es mit, wenn es Heu ist oder zu Pellets verarbeitet ist oder so. Und das Gift des Jakobskreuzkrautes ist auch im getrockneten Zustand noch wirksam. Das Gift übersteht die Denaturierung durch den Menschen. Böses Kraut, also wirklich.
Im Übrigen wird dieses Kraut auch als Heilkraut eingesetzt – hauptsächlich bei Gelenkschmerzen, aber es gibt noch eine ganze Menge anderer Einsatzgebiete. Während die einen schreien, die Inhaltsstoffe seien krebserregend, munkeln die anderen: wirksam gegen Krebs. All dieses Hin und Her lässt vermuten, dass es mal wieder nur um eines geht: Der Mensch ist zu doof, mit diesem Kraut umzugehen. Und vorsichtshalber nimmt der Mensch seinen Weiden durch Überdüngung die Möglichkeit, eine ausgeglichene Flora zu halten und die natürlichen Instinkte seiner Tiere schmiert er aus, indem ihnen denaturiertes Futter vorsetzt. Ich versteh schon: ein gesunder Boden erfordert Aufmerksamkeit und viel Arbeit. Und natürliches Futter ist nicht so ertragreich, wie Pellets oder so.
Na dann – das Jakobskreuzkraut muss weg! Weil es uns und unsere Tiere gefährdet! Jawoll!
Wer allerdings mal nachlesen will, was das Jakobskreuzkraut alles für uns Menschen tut, kann sich hier informieren: http://www.heilkraeuter.de/lexikon/jakobs-greiskraut.htm
Und die Moral von der Geschicht …
Der Mensch schreit empört auf, wenn irgendein Wesen – außer ihm natürlich – wehrhaft ist und ihm ans Leder könnte. Nichts anderes sind die „giftigen“ Substanzen der Pflanzen, die Klauen der Tiere und all die anderen martialischen Werkzeuge, die sich die Natur ausgedacht hat, um den Menschen zu bedrohen. Sie sind Abwehrmechanismen gegen Feinde, die zm Teil bereits über viele Millionen Jahre funtkionieren.
Die Betonung liegt dabei auf “könnte”. Denn die meisten Wesen dieser Welt suchen inzwischen eh schnell das Weite, wenn ein Mensch in ihre Nähe kommt.
Aber es ist immer und immer wieder dasselbe. Der Mensch breitet sich aus auf dieser Erde, schaltet und waltet nach Gutdünken und ohne Rücksicht, er verdrängt alle anderen Arten aus ihrem Zuhause und trampelt in ihren Wohnzimmern rum. Und wenn er mit den Früchten seines Handelns konfrontiert wird, dann schreit er laut auf und haut auf alles ein, was ihm gerade unter die Finger kommt. Es könnte ja seine Sicherheit und seine Bequemlichkeit gefährden – oder seinen Profit.
Und was hat das alles mit Konsum zu tun?
Sehr viel. Wir konsumieren unsere Erde und unsere Mitgeschöpfe ohne Rücksicht auf Verluste. Es gibt heutzutage nur mehr zwei Götter: Profit und Bequemlichkeit.
Das Wort “consumare” kommt aus dem Lateinischen und bedeutet “verwenden” oder “verbrauchen” oder “benutzen”. Und genau da liegt auch der Sinn dieses Postings.
Wir alle – und da nehm ich mich selbst nicht aus – dürfen uns dringend überlegen, wie wir mit diesem Planeten samt allen seinen Kindern umgehen. Wir verwenden sie, wir verbrauchen sie, missbrauchen sie … und alles, was uns nicht in den Kram passt, das rupfen wir raus, zerstören es, zerstückeln, verbrennen, vergiften oder was weiß ich nicht noch alles. Und es geht nicht um die großen Sünden, es beginnt im Kleinen!
Jeder von uns hat da so seine eigenen Themen. Der eine hat den Brass auf die Mücken, der andere auf die Wespen, der nächste empfindet den Riesenbärenklau als nationale Bedrohung, wieder ein anderer führt einen ungleichen Kampf gegen Mäuse oder Unkraut oder sonst etwas.
Wir dürfen aufhören damit. Hören wir bitte damit auf, die Natur zu bekriegen. Wir dürfen umdenken und uns endlich einreihen in die Natur.
Wenn ein Riesenbärenklau am Wegrand steht … hey, warum kann ich meinem Kind nicht erklären, dass der brennt? Warum muss ich ihn rausrupfen? Reicht es nicht, sich fernzuhalten?
Wenn ein Wolf im angrenzenden Wald lebt, dann hübbel ich halt nicht mehr mit meinem Golden Retriever des nächtens auf dunklen Lichtungen umeinander – und ich mach die Stalltüren zu, wenn ich denn welche habe.
Prinzipiell hätten wir alle genug Platz auf dieser wunderschönen Erde. Nur muss der Mensch jetzt mal endlich ein gehöriges Stück zur Seite rücken und auch den anderen Wesen ihren Lebensraum lassen.
Anders geht es nicht.
Sorry, das musste jetzt mal raus … auch wenn es wahrscheinlich nicht besonders viel hilft.
In diesem Sinne … achtet auf Euch – und auf unsere Erde, bitte.
Fotos: Riesenbärenklau: By Mbdortmund (Eigenes Werk), via Wikimedia Commons Jakobskreuzkraut: von AnRo0002 (Eigenes Werk) [CC0], via Wikimedia Commons Maulwurf: M.Dufek aus der deutschsprachigen Wikipedia [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC-BY-SA-3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)], via Wikimedia Commons
Pingback:Wichtig für uns alle zu wissen !!! Bärenklau und andere gefährliche Pflanzen. | Fellkinder
Ich habe Null Bock auf tote Pferde auf Grund von JKK oder anderen Giftpflanzen. Die dürfen wachsen wo sie wollen – aber bitte nicht in meiner Weide, wovon sich die Pferde zum teil ernähren.
Die fressen doch kein frisches Kraut, genauso wenig wie die Kühe hier. Die lassen das, neben dem sehr bitteren Wiesenampfer fein säuberlich stehen. Die Bauern hier in Irland gehen an die Straßenränder und auf die Weiden und ziehen es einfach raus. Wir tun es auch auf der Weide. So tun wir es auch mit dem Chinesischen Knöterich, der invasiv wächst und teilweise alles andere verdrängt, in Deutschland ist de noch viel schlimmer. Allerdings kann man ihn essen, wenn man die frischen Triebe oder Triebspitzen wie Rhabarber zubereitet, oder in Gemüse-Chutneys hinein gibt.
Hallo,
also im Prinzip gehe ich mit dem Artikel mit. Wir haben uns zu sehr ausgebreitet und das Gefühl für ein Miteinander mit der Natur verloren. Und auch ich finde Englische Rasen furchtbar und habe lieber einen giftfreien Naturgarten mit wilder Hecke und Holzhaufen für Igel und Co. am liebsten und habe kein Problem damit, Insekten mit der Hand oder einem Glas und Pappe aus dem Haus zu tragen.
Das Problem mit Riesenbärenklau, kanadischer Goldrute und co. sehe ich allerdings an anderer Stelle als Giftigkeit. Soweit ich weiß ist Kanadische Goldrute auch nicht giftig aber medizinisch sehr gut nutzbar.
Das Problem liegt im Folgenden:
Verdrängung der eigentlich vorkommenden Pflanzengesellschaften sowie Veränderungen der Bodenchemie. Dort, wo sich der Riesenbärenklau ausgebreitet hat (und ich wohne nur etwa hundert Meter von einer solchen Stelle weg) wächst kaum etwas anderes darunter, da er alles andere überwuchert (was die Gefahr für Hautschäden angeht: einfach Finger weg und gut) (er wurde soweit ich weiß als Futterpflanze für Rinder und Schafe eingebracht).
Goldruten: dito. Können quasi überall wachsen und überwuchern alles andere. Artenreiche Magerrasen werden z.B. von ihnen überwuchert (sie verschwinden wohl, sobald Gebüsche und Bäume hochkommen).
Rubinien: leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Stickstoff in die Erde einlagern können (bei Ackerböden und Leguminosen eine super Sache, spart Dünger), aber auf Magerstandorten werden dadurch die artenreichen (und für viele Insekten und andere Tiere wichtigen) Pflanzengesellschaften verdrängt.
Dennoch geht die größte Gefahr für Artenvielfalt (sowohl pflanzliche als auch tierische und pilzliche) immer noch vom Menschen und einer intensiven Landwirtschaft mit Pestiziden (nein, ich sage nicht „Pflanzenschutzmittel“, da es sich trotzdem um Gifte handelt), hoher Düngung und intensiver Tierhaltung aus.
Evolution ist Veränderung. Ein Kommen und Gehen. Das Leben ist nicht statisch. Und wenn die Geister, die wir riefen, hier besser gedeihen als die ursprünglich hier heimische Verwandtschaft, dann deshalb, weil WIR die Lebensbedingungen entsprechend verändert haben. So wird ein Schuh daraus.
Ganz wunderbarer Beitrag! Vielen Dank. Teile ich sehr gerne, in der Hoffnung, daß vielleicht der eine oder die andere anfängt nachzudenken.
Hallo, es ist schön, dass es doch einige Menschen gibt, die genau das gleiche empfinden! Es ist so ein schöner Artikel, der eigentlich weit verbreiten MUSS! Damit es auch die letzten es begreifen, dass wir nicht allein auf der Erde leben. Ich habe vor Menschen mehr Angst als vorm Wölfe oder Bären ect… . Menschen verletzen/ töten aus Wut, Lust, belangenlos. Tiere töten um zu überleben, greifen an um zu verteidigen. Was machen die Leute mit dem Herd? Man kann sich auch verbrennen. Haben die Leute ihren Herd auch rausgeschmissen? Oder Produkte die Krebs erzeugen bzw. nicht gut sind für Menschen. Die werden weiter konsumiert. Sorry anderes Thema. :-)
Unkraut sind auch Pflanzen und schmecken lecker und sehen gut aus und in diesem Sinne, schöne Grüße und genießt die Natur!!!
Der Artikel spricht mir voll und ganz aus der Seele!
Ich kämpfe, seit ich Haus und Garten habe, einen Kampf des Verständnisses für „Unkräuter“ , gegen meine Nachbarn.
In der Stadt, gegen englische Rasenbesitzer, für die schon ein Löwenzahn eine Bestie ist und die für meinen Naturrasen sogar kein Verständnis hatten.
Jetzt auf dem Dorf, gegen Unwissenheit, schiere Dummheit und Unverständnis und gegen Angst vor harmlosen Pflanzen. Dies geht soweit, dass mit Nachbarn Goldruten in meinem Garten abgeschnitten haben, aus Angst sie würden vergiftet.
Wenn ich Brennesseln, Löwenzahnblüten & Co. in meinem Garten sammele, werde ich beobachtet und man schüttelt den Kopf. Im Mittelalter müßte ich mich sicher schon bei der Inquisition vorstellen, im jetzt nur beim Ordnungsamt der Gemeinde. Inzwischen werden die Anzeigen der Nachbarn nur noch telefonisch mit mir geklärt. Ein kleiner Fortschritt..lächel
Grins, das kenn ich gut. Wir können uns also die Hand geben. Meine Nachbarn fühlen sich arg bedroht durch unseren Naturgarten. Der Hausmeister jammert, dass unsere Brennnesseln ihnbösartig brennen, wenn er Rasen mähen muss, grins. Und die Nachbarn im ersten Stock haben sich beschwert, weil unsere Hecke ihre Augen beleidigt,und sie diese ja jeden Tag, wenn sie auf ihrem Balkon sind, sehen müssten. Das täte dem Herzen ihres Mannes gar nicht gut, dieses Durcheinander bei den Büschen… so die Dame. ;) Zum Glück ist unser Vermieter unserer Meinung… also werden die anderen Bewohner des Hauses mit dieser gemeinen Natur leben müssen.
Dass Du gleich mit dem Ordnungsamt zu tun hast ist allerdings krass. Soweit war es bei uns noch nicht… Ich wünsch Dir weiterhin einen sturen Kopf bei diesem Thema. ;)
Sollen wir Menschen auch mal etwas Respekt und Furcht in der Natur haben und einen Bogen um diese starken, wehrhaften Pflanzen machen. Die Natur erobert sich selbst zurück.. Und wie du gesagt hast..Der Bärenklau hat keine Bodyguards und kejne Maschinen als Waffen. Er steht nackt und bärenstark auf der Erde , so wie Gott ihn geachaffen hat.
Zu den Huf- und Klauentieren und den Wölfen: Bin ein großer Fan von Offenstallhaltung und könnte mir schon vorstellen, dass das in einem Wolfsrevier problematisch wäre. Habe allerdings weder Huf- noch Klauentiere und auch keine Wölfe als Nachbarn, sondern Wildschweine. Und da machen wir es genau wie beschrieben: „Wenn ein Wolf [oder eine ganze Menge Wildschweine] im angrenzenden Wald lebt, dann hübbel ich halt nicht mehr mit meinem Golden Retriever des nächtens auf dunklen Lichtungen umeinander“ Ich finde das völlig normal. Ich achte darauf, dass mein Hund den Fuchs nur bis zur nächsten Straße scheucht und ihm nichts tut (dann würde ich den Hund nachts an die Leine nehmen – mache ich auch, wenn der Fuchs direkt vor dem Haus bellt) und ich achte darauf, dass die Wildschweine meinen Hunden nichts tun können. Ca, c’est la vie AVEC la nature.
Find ich cool, wie Du das machst, Jorka. :) Das ist genau, was ich meine. Es geht auch miteinander … mit ziemlicher Sicherheit sogar besser als gegeneinander. Danke für Deinen Bericht. Grins, wegen mir hätt ich gern noch mehr gelesen. ;) Hast Du nen Blog?
Liebe Gabriele,
in meinem Tagebuch gibt es tatsächlich drei Fotos von absolut entspannten Begegnungen zwischen Wildschweinen und Hunden:
http://www.sozialehunde.de/urmel02.html
Drittunterstes Foto: An einem Samstag Mittag kam uns dieses Wildschwein völlig unaufgeregt auf dem Bürgersteig entgegen. Wir überlegten beide, die Straßenseite zu wechseln – mit drei Hunden an der Leine wollte ich dann doch nicht direkt an ihm oder ihr vorbei. Das Wildschwein entschied sich zuerst und ging ganz in Ruhe auf die andere Straßenseite, dort beginnt so mehr oder weniger der Wald.
http://www.sozialehunde.de/urmel03.html
Selbe Stelle, möglicherweise dasselbe Wildschwein, ein paar Tage später, diesmal ganz offensichtlich eine Bache, die in aller Seelenruhe graste und ohne Angst vor den drei Hunden und drei Menschen auf der anderen Seite der Straße ihre fünf Frischlinge miteinander rangeln ließ. Sehr gefreut habe ich mich über die Großmutter mit Enkelkind, die fast in die Schweine hineingerannt wäre, dann aber trotz des Schrecks aus der sicheren Distanz mit mir zusammen noch eine Weile die Schweine beobachtete – wunderbar für das ca. vierjährige Kind, dass es diese Situation angstfrei erleben durfte!!
Herzliche Grüße
Jorka
Ich habe mal gelesen, dass sich die Pflanzen durch Stress und Umweltgifte auch verändern. Damit sind die Pollen nachweislich nicht mehr das, was sie vor 50 Jahren waren. Somit lösen sie eher Allergien aus. Vielleicht lässt sich das auch auf den Bärenklau und seine „Brandgefahr“ ausweiten. Vielleicht hat das auch damit was zu tun, wie die Umgebung und Boden/Wasser/etc. zusammengesetzt sind. Im unbewohnten Bergland mag das ja anders sein, als vor unserer Haustür, wo eben nicht alle damit umgehen können. Gerade am Wasserrand, wo sich die Neophyten ungewollt ausbreiten, sollte man sie in Schach halten. Im eigenen Garten kann ja jeder tun und lassen was er will, aber nicht in fremden Grundstücken.
alles ganz gut. jakobskreutzkraut bleibt aber auch im heu gilftig. im gegensatz zu vielen anderen giftpflanzen. aber es verliert seine bitterstoffe. und die spanische wegschnecke hat in österreich keine feinde. igel usw. fressen nur die heimischen schnecken deren gelege leider auch von den spanischen gefressen werden. alle die den bärenklau als kaninchenfutter kennen, sprechen von der europäischen sorte die harmlos ist… aber fürchten muß man sich vor keinem bärenklau..
Hallo Erik, stimmt Jakobskreuzkraut behält seine Giftstoffe auch im Heu. Und da können die Tiere es nicht mehr erkennen – steht ja auch im Text. :)
Du meinst sicher den Wiesenbärenklau – auch der ist nicht ganz harmlos. Für Kaninchen schon, aber bei Menschen verursacht er unter anderem auch Irritationen auf der Haut – allerdings nicht so intensiv. Und du hast recht: Fürchten muss man sich vor keiner Pflanze. Man darf halt entscheiden, wie man mit ihr umgeht. ;) Nen Fliegenpilz, der mal so leger am Wegesrand steht, würde ich ja auch nicht naschen – aber ich würde ihn auch nicht zertreten, weil er giftig ist.
Danke für deinen Kommentar. :)
LG Gabi
Wundervoll geschrieben! Der Riesen-Bärenklau eine so schöne Pflanze und mir schmerzt es immer im Herzen, wenn unnnötig Pflanzen so niedergemetzelt und/oder abgebrannt werden. Wenn der Mensch ja schon Angst hat vor „fremden“ Pflanzen…wie gross ist doch seine Angst vor „fremden“ Menschen? Wie im kleinen so wohl leider auch im grossen…
Ein achtsames Miteinander würde wohl weniger „Verletzungen“ nach sich ziehen.
Nachdenkliche liebe Grüsse aus der Schweiz
tris
Danke für diesen wunderbar geschriebenen Artikel. :-) … mit lieben Grüßen aus der Lausitz,
Katrin
dann wünsche ich Euch allen mal so 20 Pflanzen auf dem Grundstück wenn Ihr den so gerne habt
Klar! Immer her damit! Wölfe, Bären, Füchse, Luchs und andere nehm ich auch gleich auf. Biete allen Asyl, die von paranoiden Menschen sonst gekillt werden.
Ich habe als Kind immer Bärenklau für unsere Kaninchen gesammelt. Das war für sie eine Delikatesse ;-) Ich habe die Blätter einfach so abgerupft, ohne Handschuhe.. Tja, ich war schon immer eine Abenteurerin :D
Oh man wie mir das aus der Seele .
Bärenklau ist übringens ne leckere Futterpflanze für Kaninchen und irgendwo hab ich gelesen, dass das Jakobskreuzrkraut für Kaninchen ok ist. Naja Kaninchen scheinen so einiges an Pflanzen zu vertragen, was andere umbringt .
http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=81618
Liebe Moni, ja, das hab ich auch gehört. Wildkaninchen und Schafe könne Riesenbärenklau essen, hab ich sagen hören. Allerdings kann ich es nicht verifizieren – und ich bin da immer ein bisschen vorsichtig. Stimmt, Kaninchen können einiges was wir nicht können, grins.
Ich hab auch gehört, dass die Menschen im Kaukasus den Riesenbärenklau schälen und essen, da wo er herkommt. Er soll wie Staudensellerie schmecken. Aber auch da… für alle! Ich hab es NICHT selbst ausprobiert, und ich rate ausdrücklich, es NICHT zu probieren!
Der Riesenbärenklau ist nicht ohne. Die Menschen im Kaukasus können mit ihm offensichtlich umgehen, was man von uns nicht behaupten kann. ;)
Danke für Deinen Kommentar. :) LG Gabi
Danke für den tollen Artikel!!! Das Jakobsdingens hat aber noch ein bisschen Schonzeit. Jetzt droht uns AMBROSIA … huhuuuuu
Sehr schön empört und geschrieben. Zur guten Kindererziehung gehört auch die gerechte Kategorisierung in „für dich gut“ und „für dich böse“, tut man die Kinder vor allem schützen wollen, ohne ihnen und wieder ein paar Erfahrungen zu überlassen, erzieht man Menschen die später eine ganze Reiche an Erfahrungen leider vermissen werden und darum gerade in der Beziehung mit dem worauf sie keinen Einfluss haben übertrieben reagieren/abkacken werden.
Wow, genial klare Worte. Super geschrieben. Ich werd die Seite mal im Auge behalten. Danke dafür. Gruß, Der Selbermacher
Über soviel Ignoranz kann ich nur den Kopf schütteln. Die Herkulesstaude breitet sich rasant aus wie das Jakobskreuzkraut und beide Pflanzen bringen nun mal Gefahren mit . Vor denen man nicht oft genug warnen kann um schlimmeres zu vermeiden. Es ist auch erwiesen das Stoffe des Jkk in Kindernahrung gefunden wurden. Es geht nicht jm die bösen Pflanzen sondern um mehr Bewusstsein. Ich finde auch den Vergleich zu anderen Fehlern die der Mensch macht weithergeholt.
Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht unseren beiden Kindern wann immer es geht, die Natur zu erklären. Sie zu sensibilisieren, dass die Natur uns nicht braucht aber wir sie. Ich erkläre immer wieder, dass sich jede Generation sie sich nur ausborgt und man sie so hinterlassen sollte,dass nachfolgende Generationen sie weiterhin in voller Pracht genießen können. Ich hoffe das unsere Kinder schlauer sind als wir. Gruß, Frank
Das Jakobskreuzkraut hab ich heute in den Nachrichten gesehen. Das wird schon bekämpft, weil: Es soll sehr gefährlich für Kühe sein (Leberschäden) und deshalb von den Weiden restlos entfernt werden.
Stimmt, es ist nicht besonders gesund, wenn die Kühe und Pferde das fressen. Tun sie aber nicht, wenn es frisch ist, die sind nämlich schlau. Nun haben die meisten Kühe hier in Deutschland aber kein frisches Futter mehr, sondern allerhöchstens Heu. Und da können sie es nicht mehr erkennen. Da das Jakobskreuzkraut aber auch noch im getrockneten Zustand seine Wirkung nicht verliert, ist das natürlich doof. Aber wie bereits im Artikel geschrieben… dieses Kraut hat sich mit Böden arrangiert, die andere Kräuter nicht mehr mögen, weil überdüngt. Da liegt das Problem…
Applaus, ganz laut!
Spricht mir so aus der Seele. Ich kann es auch nicht mehr ab, dieses Schüren aller möglicher Ängste, selbst solcher, die man bisher noch nicht hatte. Einhergehend mit einer gnadenlosen Unkenntnis der Tatsachen, der Natur. Darum gefällt mir der Beitrag noch mehr, weil er recherchiert ist.
Das mit dem Jakobskreuzkraut habe ich vor mir: eine Wiese, auf der es bis vor einem Jahr noch wilde Orchideen und alle bunten Blumen gab. Die wird neuerdings für die Intensiv-Heuernte gedüngt und sogar gespritzt. Und wo vorher Rainfarn und andere Sommerblüher standen, wächst jetzt seit letztem Jahr urplötzlich Jakobskreuzkraut.
Weil man die Wiese beim ständigen Mähen von Winterende bis Herbst aber in plastikverschweisste Heuballen umwandelt, geht das halt nicht. Also wird noch mehr gespritzt. Jetzt wachsen da fast nur noch genehme Gräser, fast keine Wiesenblumen mehr und die Orchideen sind alle weg. Und wir depperten Menschen fressen dann die Herbizide indirekt wieder mit. Und Bienen kann man hier mit der Lupe suchen.
Danke, dass ich so das Blog entdecken durfte!
Liebe Gabriele Nehls,die Kolumne ist wohlgelungen.Alle wollen Natur,aber bitte ohne Auaaua und Igittigitt.Na ja,die Zeit ist nun mal so,dass witzig geschriebene Wahrheiten als Polemik abgetan werden.Ich finde es schade,weil ohne Humor erstarrt der Mensch in Selbstgefälligkeit und verhindert das Denken in Dimensionen.
Danke, ein toller Artikel. Die Schneckengeschichte allerdings ist nun seit mehr als zwei Jahren heftiges Thema. Jedoch liegt der Hund hier in der Region, wo ich wohne ein bissl anders begraben. Wir haben das Problem, dass der Winter kaum noch Winter ist. Meistens gibts Anfang Januar etwas Schnee und das wars dann. Frost ist out. Was heißt, dass manche Spezies sich nicht mehr natürlich reduzieren. Bei uns fressen sie alles an.. auch Kartoffelpflanzen, Zwiebeln etc. Mein Garten ist bestimmt gemischt gepflanzt, Gundelrebe lass ich stehen und vieles pflanze und säe ich dazwischen. Gut, aber es betrifft nur die Schnecken. Wir haben sogar Hornissen und sie dürfen hier sein und alles andere was fliegt und kriecht, krabbelt und läuft auch. Krähen sind oft im Garten, meistens nach dem Mähen und da wir bei den Obstbäumen oben sowieso nicht hinkommen überlasse ich solches Obst den Tieren. Die brauchen das auch. Bärenklau haben wir keinen, weder normalen noch riesigen. Aber ich find den Artikel toll und ich teil ihn gleich :-).
Liebe Grüße
Karin
Liebe Karin, das klingt gut, wie Du deinen Garten beschreibst.
Ja, das mit den Schnecken… es liegt sicher nicht NUR an den direkten Fressfeinden, sondern – wie du ja sagst – an den klimatischen Veränderungen ebenso, was ja leider auch wieder Auswirkungen unserer Art mit der Natur umzugehen sind.
Das Ganze Konstrukt ist wahrscheinlich viel größer als wir alle überblicken können, seufz. Umso wichtiger, dass wir alle miteinander anfangen umzudenken.
Danke für Deinen Kommentar. :)
Risenbärenklau und Jakobskreuzkraut haben einen natürlichen „Feind“ in unserer Flora: Das Wildkaninchen. Es verträgt beide bestens und frisst sie mit Vorliebe. Wo es Wildkaninchen gibt, findet man kaum Jakobskreuzkraut.
Die abgebildeten Riesenbärenklau-Verbrennungen bei Kindern sind Extrem-Beispiele bei extremer Mittagssonne, extrem empfindlicher Haut (Kinder mit Allergie etc.) und extremen Kontakt zur Pflanze (damit spielen). Würde man das Gleiche bei der Brennnessel versuchen, würde das auch schlimm aussehen, vor allem bei kleinen Kindern, wenn diese sich in Brennnesseln wälzen. Da gibt es aber keine Horror-Geschichten im Web, denn „man weiß doch, dass Brennnesseln brennen und die Kindern müssen es dann halt lernen“. Merkwürdig. Erwachsene Menschen die den Riesenbärenklau berühren bekommen eher Juckreiz und Hautrötungen an der Stelle, die nicht lebensgefährlich sein können.
Liebe Viola, danke für die zusätzlichen Infos. Siehste, ich hab extra recherchiert, was den Bärenklau angeht, weil ichs ja auch wissen wollte, was da nun wirklich stimmt. Das mit den Wildkaninchen hab ich nicht gewusst. Danke… :)
Ich hab vor kurzem auch gehört, dass Schafe gerne Riesenbärenklau fressen… wusst ich auch nicht.
Stimmt, die Brennnesseln brennen auch, aber die sind noch eher akzeptiert als notwendiges „Übel“. Liegt vielleicht auch daran, dass da schon die positiven Heileigenschaften dieser tollen Pflaneze erkannt wurden. Beim Riesenbärenklau wurde es noch nicht erkannt – aber ich bin mir sicher, er hat auch seine Heilkräfte. :)
Danke! Danke!
Als Kinder haben wir mit Riesenbärenklau gespielt und dann halt leichte Rötungen davon getragen, aber beim besten Willen keine Verbrennungen oder gar Blasen.
Hätte da noch was, wieso hat niemand was gegen Autos, die sind doch auch extrem gefährlich, die töten und verletzen 100.000ende Menschen (auch Tiere) jedes Jahr und keiner unternimmt was dagegen
Danke , Danke für diese Worte
Ja, es sind menschengemachte Sorgen, es werden Pflanzen und Tiere verpflanzt, weil sie mal schön aussehen/Tierfutter sind (jap. Staudenknöterich) oder mal der Mensch was zum Schießen haben möchte (Karnickel in Australien). Oder sie werden unbewusst eingeführt (Wollhandkrabben – müsst ihr mal an die Elbe fahren; Ratten, die Beuteltieren zum verhängnis werden). Und dann wird mensch nicht mehr Herr der Plage, Gewässer kippen um, weil sich (vormals als Aquarienschmuck genutzte Pflanzen, die ausgewildert werden) Wasserpflanzen exorbitant vermehren und wuchern, Tiere übernehmen Lebensräume… ist auch nicht so schlimm, weil Edelkrebse, bestimmte Fische, Schnegel und andere „alte“ Arten ja nicht so wichtig sind. Und der Stärkere gewinnt halt…(Vorsicht, Sarkasmus)
Nein. Keine Pointe. Es gibt kein Gleichgewicht, dafür hat der Mensch gesorgt. Und es wird sich auch nicht mehr einstellen, dafür sorgt Mensch (Beispiel Fuchs-Mäuse-Jäger). Und dass Imker Honig wegschmeißen, weil die Grenzwerte des hochallergenen Ambrosia überschritten werden… tja nun, wäre er kein Imker geworden. Oder wie? Ich finde den Text viel zu kurzsichtig und der Komplexität des Themas nicht angemessen. Meine Wege draußen (das ist das vor der Tür) zeigen mir deutlich (zb bei der Zählung von Amphibien etc. im Frühling), was sich verändert und ich finde es nicht gut. Ich kann mein Verhalten bestimmten Situationen (Kuscheln mit Herkulesstaude) anpassen, aber an andere nicht. Und da habe ich uU als Mensch eine Verantwortung (auch wenn ich keine Pflanzen einführe oder so).
Und Nein, ich kann nicht einfach das Atmen einstellen, wenn sich Ambrosia über das Feld breitgemacht hat. Und ich wünsche keiner der Leser*innen hier, dass sie aus heiterem gesunden Himmel einen Asthmaanfall bekommt, weil die Pollen keine Rücksicht nehmen.
Irka, da hast du recht, dass dieser Text der Komplexität dieses Thema nicht gerecht werden kann. Soll ja auch keine wissenschaftliche Abhandlung sein… :)
Und ich bin ebenfalls bei Dir, dass der Mensch eine Verantwortung hat – allerdings nicht darin, dass er die „Symptome“ seiner früheren Fehler wieder plattmacht, sondern darin, dass er sich vielleicht mal die Zusammenhänge genauer anschaut, warum alles aus dem Gleichtgewicht gerät.
Dieser Artikel so polemisch er auch ist, enthält ein paar Kernwahrheiten, ja wir regen uns über manches zu sehr auf. Aber es hat gute Gründe eingeschleppte Tiere und Pflanzen wieder zu verdrängen. Das Ökosystem ist sehr empfindlich, jedes einzelne. Pflanzen und Tiere, die nicht fest in der Nahrungskette mit eingebunden sind, da sie fremd sind, werden sich viel schneller vermehren und ausbreiten.
Es gilt ein Gleichgewicht zu behalten und die heimische Flora und Fauna zu erhalten.
Dabei habe ich nichts gegen Rucksiedlung von Wölfen oder Luchsen.
Aber dieses polemische Anklagen ohne über die Hintergründe wirklich nach zu denken, nervt mich und ist völlig unnötig.
Dabei geht es nicht um Grenzen oder ähnliches, Naturraume gehen von alleine in einander über
Ich kann nur Mia zustimmen,
Ich finde das der Artikel mehr mit reiner Meinungsmache zutun hat als mit Objektiver recherche ( ob die stattgefunden hat?).
Es kommt mir vor als ob jemand ein Horn gesucht hat was viele hören wollen und dann rein bläst.
Seit kontinent Pangea sind sogenannte Meere zwichen denn kontinenten entstanden, und unterschiedliche lebensräume,
In aktuellen atlanten kann man sie schon sehen. Wenn der mensch meint dort ein zugreifen dann sollte er denn schaden auch begrenzen.
Bin froh das wolf und luchs entlich wieder hier sind.
Man muss auch nicht im garten rum sprühen
(aber das ist schon ne alter hut)
Wer da keine angst hat kann ja JKK vergiften honig im Ambrosiafeld essen bevor der Imker ihn entsorgen muss.
Sehr guter Artikel und super geschrieben. Mir geht dieses Gejammer wahnsinnig auf die Nerven. Die Menschen müssen endlich kapieren das auch diese Geschöpfe ein Platz auf dieser welt haben und wir nicht von allen ein Nutzen haben müssen….!
Bärenklau und Co.
Hallo, ich bin eine „Mittfünfzigerin“, Mutter von 3 Kindern, stolze Katzen-, Hund- und Bienenbesitzerin und möchte zu diesem Artikel noch einiges beisteuern. Unser Imkerpate ist ein Biologe aus Aserbaidschan und wundert sich immer wieder, wie hier mit unserer Umwelt umgegangen wird. Im Kaukasus wird im Juni/Juli der Bärenklau gerne erwartet, geerntet, geschält und gegessen. Er ist nicht nur eine vorzügliche Bienenweide, ganz genau wie das allseits verhaßte Indische Springkraut. Es macht sich niemand Gedanken darum, wieviele Insekten mittlerweile bis weit in den Herbst von diesen Pflanzen leben – aber das sind ja Neophyten und haben hier nichts verloren. Es wird immer wieder vergessen, unsere Erde ist rund und die Luft hat nunmal keine Balken und keine von Menschenhand gemachte Grenzen. Und eine Frage drängt sich mir gerade auf:“ Warum sollen immer nur die anderen sich mit irgendwelchen „Plagen“ herumschlagen?“ Ja ja – wir schauen alle nicht über unseren Tellerrand.
Ebenfalls hallo :) und danke für den Kommentar. Das ist spannend… im Kaukasus wird der Bärenklau gegessen? Der Riesen- oder der Wiesenbärenklau? Denn das wäre doch eine wahre Sensation, nicht wahr, wenn es jetzt auf einmal schmackhafte Rezepte mit diesem „Monster“ gäbe. ;)
Ich wundere mich oft über diese große Empörung über Neophyten, grins. Meist sind diese Pflanzen ja schon Hunderte von Jahren hier bei uns – und immer noch sind sie „Ausländer“. Wenn man sich dagegen ansieht, wie fleissig manche zur Zeit versuchen Jiaogulan und Moringa bei uns anzusiedeln, wehe den beiden Pflanzen, wenn sie sich arrangieren und zu sehr ausbreiten, grins.
Was ist denn ein Imkerpate? Das klingt auch interessant… :)
Imkerpate: wenn man sich entschließt, Bienen zu halten, ist es eine sehr große Hilfe, wenn man einen Imker hat, der einen von Anfang an bei diesem Unterfangen begleitet und seine Hilfe und seine Erfahrungen anbietet. Denn Bienenhaltung aus dem Schulbuch – geht gar nicht.
Die Leute wären oft überrascht, was alles als Neophyte gilt. Kartoffel, Rosen, Rosskastanie, Walnuss, Meerrettich … alles mal eingewandert oder hergeholt.
Die englischen Begriffe sind für mich treffender. Da unterscheidet man zwischen alien species (fremden Arten) und invasive species (invasiven Arten). Nur letztere sind welche, die einheimische Arten verdrängen und das Gleichgewicht gefährden.
Huhu, das ist hier aber auch so :). In der Presse wird es nur nicht erwähnt. Man unterscheidet auch zwischen Neophyten (eingewanderten Arten) und invasiven Neophyten (eingewanderte Arten, die einheimische Arten verdrängen). Der Riesenbärenklau wird mittlerweile soweit ich weiß eher nicht mehr zu den invasiven Neophyten gezählt, der japanische Staudenknöterich aber schon.
Bärenklau und Kaukasus. Es handelt sich um Riesenbärenklau, der geschält und in kleine Stücke geschnitten und roh gegessen wird. Schmeckt ein wenig wie Staudensellerie.
Liebe Eva, danke für Deine Anwort. Das klingt echt spannend. Ich weiß nur nicht, ob ich mich das trauen würde. Hast Du es schon einmal ausprobiert? LG Gabi
Wunderbar!
Direkt aus meiner Seele. Ich nutze schon ewig Fliegenfenster, weil ich kein Gift mehr gegen Mücken in meiner Wohnung ausbringen will. Ich versuche auch über jeden Käfer drüber wegzugehen, anstatt ihn platt zu treten, wenn er meinen Weg kreuzt.
Ich versuche regional und möglichst wenig verpackt zu kaufen. Und ich fange an, überflüssige Verpackung im Discounter zu lassen – einfach in der Hoffnung, wenn das genügend Menschen machen, fängt ein Umdenken der Verpackungsindustrie an, da die Discounter sicher nicht bezahlen wollen wenn ALLE ihren Müll bei ihnen abladen. Aber das dürfte ein langer Weg werden…
Hallo funzhunz, oje, das mit den Verpackungen und dem Plastik ist eine harte Nuss. Da sind wir auch immer noch nicht wirklich weit gekommen. Wir haben mal versucht im Biomarkt! ohne Plasitik einzukaufen. Also wirklich Produkte, die nicht in Plastik eingepackt sind. Hüstel… die Einkaufstasche war ziemlich leer danach und wir erst mal ratlos.
Aber auch, wenn es viele Bereiche gibt, in denen man noch nicht so weit ist – solche Kommentare wie Deiner sind es, die mich freuen. Denn es tut sich schon was. Wie heißts so schön? Dröpke for dröpke… ;)
Hallo,
die Verpackungen lasse ich auch schon lange im Supermarkt zurück. Ebenfalls in der Hoffnung, dass es mir viele Menschen gleich tun und die Märkte in Müll versinken. Seither habe ich kaum mehr Plastikmüll zu Hause. Und auf Pet verzichte ich so gut es geht. Da kommen im Monat vielleicht zwei Flaschen zusammen. Und das auch nur, da es vieles nicht mehr im Glas gibt.
Sie sprechen mir aus der Seele! Danke für diesen Text.
:)
Aaaah! Endlich mal klare Worte! Danke für diesen ausführlichen Artikel, Du hast mir aus der Seele gesprochen. Dieses überängstliche und auch überhebliche Getue vieler Menschen bezüglich allem „Bösen“ in der Natur geht mir auch schon lange auf den Keks …
LG von Stefanie
Hallo Stefanie, dann haben wir was gemeinsam. LG Gabi