Lange hab ich nach einer Alternative für Butter gesucht. Das war richtig schwierig. Klar, das Internet ist voll von den fantasievollsten Rezepten. Was wird da nicht alles mit hinein gerührt und gemixt. Das war mir – für Butter – alles zu viel. Butter muss schnell gehen und sich gut aufs Brot streichen lassen. Zudem habe ich keine Lust, für den Butter-Aufstrich selbst schon fünf Zutaten zu brauchen. Kurz: Es hat irgendwie nie gepasst.
Margarine ist keine Alternative
Margarine aus dem Laden ist für mich auch keine Alternative. Da ess ich mein Marmeladenbrot lieber ohne. Es macht für mich keinen Sinn, die Milch und ihre Produkte durch Palmöl oder Soja zu ersetzen. Außerdem sind in den meisten Margarineprodukten Erdöl und so manch andere unappetitliche Zutaten drin.
Ich würd diesen Artikel aber nicht schreiben, wenn ich nicht ein Rezept entdeckt hätte, dass nun für uns funktioniert. Es ist so einfach, dass ich es eigentlich nicht glauben wollte – bis ich es ausprobiert habe. Und da das Rezept mit einigen Erläuterungen und Anekdoten auch im Buch „STATT Milch“ erscheinen wird, hab ich mir gedacht, ich mach Euch die Wartezeit bis zum Erscheinen des Buchs ein wenig kürzer und poste es schon einmal hier auf dem Blog.
Butter ohne Milch
Zutaten
- 1 Teil Kakaobutter
- 3 Teile Öl Deiner Wahl
- 1 EL Hafer-Cuisine (oder eine andere Pfanzen-Sahne)
Zubereitung
- Schmelze die Kakaobutter im Wasserbad
- Vermische sie mit dem Öl und der Hafer-Cuisine.
- Stell die Mischung in den Kühlschrank, damit sie fest werden kann.
- Mische die Masse nach dem Kühlen noch einmal kräftig durch.
- Füll die Creme in ein passendes Gefäß.
- Fertig.
Tipps und Hinweise
Die Mengenangaben sind bewusst auf das Verhältnis der zwei Zutaten beschränkt. Wenn Du also zum Beispiel 50 Gramm Kakobutter nimmst, dann bedeutet das Du nimmst 150 Gramm Öl. In diesem Fall wieg ich auch das Öl immer ab, denn wenn Du Milliliter nimmst, bekommst Du ein anderes Ergebnis. Bei diesen Mengen erhälst Du dann also 200 g Butter-Margarine.
Ich liebe die Variante mit Olivenöl – und mein Kind auch. Da diese Creme bessser zu streichen ist als Butter selbst, findet sie es ziemlich cool, wenn sie sich ihr Pausenbrot jetzt selber streicht. Das Brot belegt sie dann mit Zitronenmelisse aus dem Garten.
Du kannst aber für dieses Rezept jede Art von Öl verwenden. Davon hängt ab, wie die Creme schmeckt und wie sie aussieht. Da das Öl nicht erhitzt wird, macht es Sinn, unraffiniertes Öl in guter Qualität zu verwenden. Dann bekommst Du damit auch eine Menge guter Nährstoffe aufs Brot.
Die Creme hält sich gut im Kühlschrank – zwei Wochen mindestens. Aber meist ist sie eh vorher schon aufgegessen.
Probiers aus – guten Appetit. :)
Hier wieder die Links zu den Zutaten, wie gewünscht. Es sind Affilliate-Links, das bedeutet, dass ich ein paar Cent abbekomme, wenn Du darüber kaufst. Du bekommst die Zutaten aber auch direkt im Handel oder in anderen Online-Shops.
Übrigens: Das Ursprungs-Rezept hab ich auf Vegan-Blatt entdeckt. Vielleicht ist die Seite ja auch interessant für Dich?
Aber Kakaobutter, es werden auch Rodungen wegen Kakaoplantagen betrieben. Es ist nicht regional, es gibt kaum einen Unterschied…wenn ich auf Palm und Kokosfett verzichte dann wohl auch auf Kakao.
Es gibt leider keinen Regionalen Ersatz für gehärtetes Pflanzenfett welches Umweltfreundlich und alles anderen Ethnisch/Moralischen Werten entspricht. Was haben unsere Vorfahren auf Brot geschmiert? (ich weiß Butter) aber zum Beispiel:
Marmelade wurde früher ohne Zucker eingekocht. Das kam erst mit der Industrialiesierung. Fabriksarbeiter erhielten mit Zucker eingekochte Zutaten damit sie mehr Energie haben in der Fabrik. Vorher wurde Zuckerfrei eingekocht.
Vielleicht müssen wir uns einfach nur umstellen und auf einiges verzichten, wobei ich finde das man in der Veganen Küche genug genüsslichen Ersatz findet.
Dennoch finde ich das Rezept interessant zum nachprobieren. Den es ist sicherlich gesünder als die gekaufte Margerine mit ihren seltsamen Aromastoffen Zutaten und Zubereitungsart.
Danke vielmals! Freu mich schon aufs Buch! :)
Hi Tilia,
danke für Dein Feedback.
Stimmt, Kakao ist leider nicht regional. Ebenso wenig wie Kokosöl und im Grunde ist ja auch Olivenöl nicht regional.
Es gäbe noch die Variante mit dem gefrorenen Öl. Aber die läuft halt davon und ist meines Erachtens nicht alltagstauglich.
Ebenso gäbe es noch die Möglichkeiten Nussmus aufs Brot zu streichen. Das hat halt einen Eigengeschmack.
Wenn wir die Liste mal durchgehen, was eigentlich regional ist, dann wird es dünn mit den Zutaten. Kurkuma, Flohsamen, Pfeilwurzelmehl, etc. – alles nicht regional. Cashews – nicht von hier. Avocado – auch von weit weg.
Die meisten pflanzlichen Fette und Bindemittel, die wir so verwenden kommen nicht aus unserer Gegend.
Auf alles zu verzichten – wäre sicherlich der sauberste Weg. Aber ich garantiere Dir: Das macht niemand sehr lange. Denn da klopft der Verzicht an und dann wirds anstrengend. Es ist nichts dagegen einzuwenden, sich anzustrengen, aber meist ist das nicht nachhaltig. Nachhaltig in dem Sinne, dass der Komplettverzicht sich nicht im Alltag verankern lässt.
Viel besser finde ich den Weg der kleinen Schritte. Stück für Stück nach Alternativen suchen. Sich selbst beobachten, welche Bedürfnisse man sich mit Butter oder mit der Erdbeermarmelade erfüllt, und die Suche nach regionalen Alternativen danach ausrichten. Aber dabei darf man auch Geduld mit sich haben, finde ich. Der innere Kritiker ist laut genug. ;)
Die Dinge die man noch international kauft, die dürfen so bio wie möglich sein. Wenn ich einen Anbieter finde, dem ich vertraue, zahle ich gerne mehr. Kokosöl zum Beispiel. Ich kaufe es. Aber nur von einem einzigen Anbieter. Ich habe gründlich geprüft. Hab mit den Leuten dort gesprochen – und vertraue den Aussagen. Ob ich damit richtig liege? Keine Ahnung. Aber das kann ich nie mit Sicherheit sagen.
Ganz ehrlich? Ich finde es für mich schwierig die Balance zu halten. Es gab Zeiten, da wusste ich nicht mehr was ich überhaupt kaufen und essen sollte. Weil bei jeder Entscheidung mindestens einer meiner Werte nicht erfüllt wurde. Und nebenbei wusste ich auch nicht mehr, was ich überhaupt schreiben soll. Denn irgendwas ist ja immer falsch. Das hat mich gestresst. Und der Effekt war, dass ich vollkommen entnervt irgendwas gekauft hab.
Wichtig ist, dass wir bewusst kaufen und essen. Dann entwickelt sich das Schritt für Schritt. Jederhat da einen anderen Weg und andere Geschwindigkeit.
Der Tipp mit der Marmelade ohne Zucker einkochen ist gut. Könnte einen Blog-Beitrag geben. :) Was meinst Du?
LG Gabriele
PS: Viel Spaß mit denm Buch. Ich hoffe Du kannst einige Tipps heruasholen für Dich.
Gibt es denn eine Möglichkeit, das gekaufte Oatly durch etwas selbstgemachtes zu ersetzen?
Hallo Maria, natürlich… du kannst auch eine selbst gemachte verwenden. Oder auch jede andere Pflanzensahne, die Du möchtest.
Die Cuisine hat vor allem die Aufgabe, das Ganze heller zu machen und der Creme noch mehr die anmutung einer Margarine oder Butter zu geben. Da kannst Du variieren wie du möchtest. Probiers aus – dieses Rezept ist echt sehr geduldig und man kann wunderbar experimentieren. Gelingt so gut wie immer, solange man gut kühlt und rührt. :)
Viel Spaß damit und lieben Gruß Gabriele
Hallo, vielen Dank für das Rezept und für den Tipp der Seite!
Muss ich mal ausprobieren. :-)
Freut mich. :) Wir lieben dieses Rezept auch. Ist bei uns inzwischen IMMER auf dem Tisch… in verschiedenen Varianten. Am liebsten aber immer noch mit Olivenöl.