STATT Zucker: Dattelmus

Es gibt ja so Dinge, die laufen einem immer wieder über den Weg und trotzdem probiert man sie nicht aus. Bei mir ist das so mit Dattelmus. Blöd gelaufen, würd ich sagen – hätt ich den mal schon früher ausprobiert. Es hat eine ganze Zeit gebraucht, aber inzwischen verwende ich statt Zucker Dattelmus – immer öfter.

Der Mus aus Datteln ist nämlich ein toller Ersatz für Industriezucker: Schnell und einfach  in der Herstellung und ein guter Teammitarbeiter in der Küche. Ich würde sagen, der Dattelmus erweitert unseren Speiseplan auf elegante Weise – und nimmt dem Industriezucker einige Jobs weg.

Rezept Dattelmus

Eigentlich ist das gar kein richtiges Rezept, eher eine Anleitung. Wie auch immer, so geht´s.

Das brauchst Du:

  • entkernte, getrocknete Datteln
  • Wasser, so viel, dass die Datteln gut bedeckt sind.

So machts Du es:

  1. Weiche die Datteln ein – mindestens einen Nachmittag lang, besser über Nacht.
  2. Gib die eingeweichten Datteln zusammen mit dem Wasser in den Mixer.
  3. Mixen, mixen – und mixen … so lange, bis wirklich eine ganz homogene Masse daraus wird. Gegebenenfalls gib noch etwas mehr Wasser hinzu.
  4. Gib das Mus in luftdichte Gläschen und ab in den Kühlschrank damit.
  5. Fertig.

So verwendest Du es:

  • STATT Industriezucker
  • zum Süßen so ziemlich aller Speisen und Getränke
  • zum Kochen
  • in Tee oder Kaffee
  • als Süße für Dessert
  • mit Kakao und Hafercuisine für Schokocreme
  • auf´s Brot

So schmeckt es (das Mus):

Süß, aber nicht so süß wie Zucker. Ein bisschen karamellig (Nennt man das so? Egal, Du weißt, was ich meine).

Du kannst die Datteln entweder zu Mus oder auch zu Sirup verarbeiten. Wenn Du Sirup möchtest, dann gib eben mehr Wasser dazu – so lange bis Dir die Konsistenz gefällt. Du kannst den Sirup dann noch filtern, damit er in Getränken keine Rückstände (vom Fruchtfleisch) zurücklässt. Dadurch nimmt aber auch die Süßkraft ab. Das darfst Du beachten.

Zucker Dattelmus DattelpalmeWas sind Datteln?

Datteln haben den Beinamen das „Brot der Wüste“, weil sie so reich an natürlichem Zucker sind. Es heißt, sie seien gesund, was ich ehrlich gesagt weder bestätigen noch verneinen mag. Aber sie sind mit Sicherheit gesünder als der weiße Industriezucker oder diese Mischzuckerarten. Deshalb – jepp, eine gesündere Alternative. Unsere Geschmäcker sind halt leider durch die Bank so verkrüppelt, dass wir alle auf süß stehen – und zwar überwertig. Also… in Maßen, auch Datteln.

Aber dennoch, Datteln haben immerhin Ballaststoffe, Kalium, Kalzium, Magnesium, B-Vitamine und solch herausragenden Dinge wie die Aminosäure Tryptophan zu bieten. Daraus macht der Körper Melatonin, was wiederum Schlaf- und Wachphasen harmonisiert. Deshalb sind Datteln auch ein Geheimtipp bei Schlaflosigkeit.

Die Dattel kommt aus dem Orient – sie kommen meist aus Tunesien, Ägypten, dem Iran oder Saudi-Arabien. Tja, und das ist auch der Haken am Dattelmus, denn die Dattelpalme mag es warm und sonnig. Unser Wetter hier findet sie doof, sie gedeiht hier nicht. Deshalb müssen wir die Dattel importieren, was wiederum ein Nachteil dieser Alternative ist.

Sie haben im Winterhalbjahr Saison, die getrockneten Früchte sind bis zu ein Jahr haltbar. Frische Datteln oder Dattelmus gehören in den Kühlschrank und sollten innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehrt oder eingefroren werden.

In diesem Sinne, lass es Dir schmecken. :)

 

 

2 Kommentare

  1. Super, danke für den Tipp! Frage mich gerade nur, wie die Mengenverhältnisse sind, wenn man das Mus statt Zucker beim Backen verwendet? Danke! :)

    • Gabriele Nehls

      Hi Lena,
      nun ja… da würde ich dir raten etwas zu experimentieren. Denn das Mus hat eine etwas andere Süße als Industriezucker.
      Ich nehme meist pro 100g Zucker im Rezept ca 130 g Mus. Es kommt aber auch immer auf die Teig und Kuchenart an. Fang am besten bei 1:1 an und steigere dann bis es dir süß genug ist. Viel Spaß beim Backen. ?
      LG Gabriele

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