Krieg, Leid, Müll – Was stimmt nicht mit unserer Welt?

Oberflächlich gesehen ist die Gesellschaft, in der wir leben wunderbar – nicht wahr? Wir leben im Luxus, also warum sich beklagen? Warum sollten wir etwas ändern müssen? Hier erfährst Du warum…

Auf den ersten Blick, haben wir es gut getroffen. Wir haben alle ein Dach über dem Kopf, der Kühlschrank ist immer gefüllt, die Lebenserwartung hat sich um viele Jahre verlängert, unsere Kinder dürfen in die Schule gehen, wir dürfen wählen gehen und sogar per Volksentscheid mitreden. Wir sind mit Freunden aus aller Welt über das Internet verbunden, erfahren in minutenschnelle, wo was geschehen ist – zuverlässig, in Wort und Bild. Und wir haben Highlights in unserem Leben – die WM, EM, Olympiade, den Urlaub, Weihnachten, das neueste HappyMeal…

Also warum sich beklagen? Warum sollten wir etwas ändern?

Weil wir – trotz all dieser Segnungen – nicht glücklich sind!

  • Obwohl unser Kühlschrank voll ist, verhungern wir. Denn unsere Lebensmittel leben nicht mehr.
  • Obwohl wir jeden Tag vielen Menschen begegnen, sind wir einsam.
  • Obwohl unser Kleiderschrank übervoll ist, kommen wir um den obligatorischen Frustkauf nicht herum.
  • Obwohl unsere Kinder in die Schule gehen, lernen sie kaum etwas, was sie wirklich zum Leben brauchen.
  • Obwohl unsere Lebenserwartung so hoch ist, leben wir nicht. Wir warten auf die Rente, dann werden wir leben – ganz sicher.
  • Obwohl unsere Welt doch so sicher ist, sorgen wir unser ganzes Leben lang vor. Wir haben Angst.

Dies sind nur einige Punkte, warum mit unserer Welt etwas nicht stimmen kann. Und es sind nur jene, die direkt uns betreffen. Schauen wir auch nur ein bisschen über den Tellerrand hinaus… oje, dann kommt einem das kalte Grausen.

Was bitte machen wir mit unserer wunderschönen Erde?

– Die Meere ersticken im Müll.

– Wir schneiden Wälder ab, die viele hundert Jahre gewachsen sind – einfach so, weil sie im Weg sind oder weil wir ihr Holz als Schmierpapier brauchen.

– Wir bohren Löcher in den Boden, pumpen Gift in die Löcher, um Gas herauszupressen.

– Wir baden unsere Pflanzen in Pestiziden. Die Mitarbeiter, die das tun, müssen Schutzanzüge und Atemmasken tragen. Aber wir meinen, es sei ungefährlich diese gespritzten Pflanzen zu essen?

– Wir bauen Atomkraftwerke, die auf 40 Jahre ausgelegt sind und betreiben sie mit Stoffen die Jahrtausende brauchen, um nicht mehr zu strahlen.

Was bitte machen wir mit unseren Kindern?

– Wir lassen sie in verdreckten, toten Meeren und Gewässern planschen.

– Wir lassen sie staubige,vergiftete Luft einatmen

– Wir stopfen sie zwangsweise mit Medikamenten voll.

– Wir geben ihnen tote Nahrung zu essen, die schön angemalt ist und nach Erdbeeren schmeckt.

– Wir trimmen sie, schon als Baby zu Leistung und schicken sie in Schulen, die ihnen beibringen, sich selbst zu hassen.

Was bitte machen wir mit unseren Mitmenschen?

– Wir bewahren unsere Eltern und Großeltern in Altenheimen auf, geht ja nicht anders, wir müssen ja arbeiten.

– Wir übersehen, dass unser Nachbar schon vier Tage lang tot in seiner Wohnung liegt… ups. Wäre er mal lieber ins Altersheim gegangen.

– Wir zahlen den Menschen, die sich um unsere Kinder, Kranken und Alten kümmern, Hungerlöhne. Dafür zahlen wir Musikanten und Fußballern Millionen – man gönnt sich ja sonst nix.

– Wir lassen Menschen überall auf der Welt verhungern, weil einige Krawattenträger in den Banketagen, auf Lebensmittel wetten.

– Und wenn diese hungernden Menschen versuchen, sich selbst zu helfen und ins gelobte Industrieland zu kommen, behandeln wir sie wie Dreck, der uns unseren hübsch gedeckten Tisch schmutzig macht.

– Wir veranstalten riesige Events in ihren Ländern, setzen Stadien auf ihre Häuser und schlachten sie ab, wenn sie sich wehren.

– Wir holzen ihr Zuhause ab, weil wir den Platz brauchen für Soja und Palmöl, die unser Schlachtvieh fett und unser Schokobrot cremig machen. Und wenn sie sich wehren – auch dann schlachten wir sie ab.

Was bitte machen wir mit uns selbst?

– Wir quälen uns durch die Schule, um einen „guten“ Job zu ergattern – damit „aus uns was wird“.

– Wir setzen all unsere Kraft ein, um Karriere zu machen, denn wir wollen doch genug Geld haben, um „das Leben zu genießen“.

– Wir kaufen so viele Handys, Autos, Kleider, Haushaltsgeräte und Möbel, dass wir sie kaum noch tragen können und füttern damit in jedem Jahr schwitzend die Wertstoffhöfe.

– Wir prügeln uns permanent selbst, wenn uns Traumfigur, seidenweiche Haut oder Glanzhaar in „sonnendiamantgoldschimmernd“ fehlen.

– Wir hetzen tagein tagaus in die Arbeit, nach Hause, fallen erschöpft und genervt vor den Fernseher, gehen ins Bett und stehen wieder auf. Gelebt wird später – irgendwann einmal.

– Wir stopfen Plastik, Antibiotika und Schimmelpilze mit Erdbeergeschmack in uns rein und wundern uns, wenn unser Körper die Grätsche macht.

– Und wenn wir dann nach einigen Jahrzehnten am Ende sind, dann hoffen wir auf Maschinen, auf dass sie unsere Körperfunktionen übernehmen. Es muss ja schließlich irgendwer das sauer verdiente Geld bekommen, das wir für unseren Lebensabend aufgespart haben.

Was bitte machen wir mit unseren Mitgeschöpfen?

– Wir testen Säure und Gift an ihren Körpern, damit wir später guten Gewissens unsere Klos mit wohlriechenden Putzmitteln hygienisch rein machen können.

– Wir schmieren ihnen Lippenstift in die Augen, damit er unsere Lippen später schön weich und sexy macht – aber bitte ohne die Haut auszutrocknen.

– Wir pferchen sie in Käfige, nur damit wir sie in natura anschauen können.

– Wir verbrauchen Milliarden von Körpern, um sie paniert für billig Geld auf dem Teller zu haben.

– Wir nehmen Müttern ihre Kinder weg, um die Muttermilch für uns zu haben – weil der Kaffee dann besser schmeckt.

– Wir züchten unsere Haustiere in Form, damit sie süß aussehen, in Taschen passen oder der „Norm“ entsprechen. Ob sie damit laufen oder schnaufen können, das ist uns egal.

Diese Liste könnte ich noch unendlich fortsetzen, mag ich aber nicht. STATTdessen stelle ich eine Frage:

Wollen wir in so einer Welt leben?

Ich – für mich – sage NEIN. Aber es ist wie es ist, nicht wahr? Was kann man da schon tun?

Wir können etwas tun. Und zwar richtig viel. Denn wir sind es, die dieses Karussell am Laufen halten – mit unserem Konsum. Wir sind die Nachfrage, die das Angebot regelt. Deshalb können WIR etwas tun. Was?

Hier sind meine Vorschläge…