Die selbstgemachte Gemüsebrühe ist schon ziemlich gut. Aber was mich an der getrockneten Variante stört, ist die lange Trockenzeit. Deshalb ist bei uns inzwischen vor allem die „frische“ Variante in Gebrauch.
Bei der „Instant“-Brühe gehen durch die lange Trockenzeit halt viele Inhaltsstoffe verloren. Zum anderen ist das zu langwierig, als dass man es regelmäßig machen würde. Zumindest geht es mir so, hab ich festgestellt.
Glücklicherweise hat sich eine andere Alternative als absolut alltagstauglich herausgestellt – die Gemüse-Kräuter-Paste. Sie wird mit Salz konserviert und ist ruckzuck hergestellt. Verwendet wird sie sparsamer als Instant-Brühe – mit demselben Ergebnis. Schmeckt megalecker … UND sie eignet sich sogar als Brotaufstrich, ganz dünn aufgetragen.
Die Zubereitung in Kurzform
Nimm Deine Lieblings-Kräuter und Dein bevorzugtes Gemüse, mixe alles klein, gib Salz dazu, fülle es in Schraubgläser und stell diese in den Kühlschrank. Fertig.
Hier das ausfühliche Rezept
Du brauchst:
- Saubere Schraubgläser
- 5 EL Olivenöl
- Kohlrabi
- Karotten
- Petersilienwurzel
- Frühlingszwiebeln
- Knoblauch (nur ein bisschen, kann man auch weglassen)
- Sellerie
- Lauch
- Petersilie
- Zitronenmelisse
- Liebstöckel (gerne reichlich, ist das Maggikraut, das Zaubermittel der Würze)
- Rosmarin
- Estragon
- Majoran
- Thymian
- Salbei (nur ein bisschen, der ist intensiv)
- Dill
- evtl. Chilli, wenn es scharf sein sol (Vorsicht: Ich hab mir sagen lassen, dass die Paste mit der Zeit immer schärfer wird. ;) )
- Je 1000 Gramm Zutaten 100 Gramm Salz – also das Verhältnis 10:1.
So wird es gemacht
- Putze das Gemüse und schnibbel es klein.
- Ebenso machst du es mit den Kräutern.
- Alles mit dem Olivenöl in den Mixer.
- Wenn alles klein ist, gib das Salz dazu.
- Alles noch einmal mixen bis eine sämige Paste entsteht.
- Die leeren Schraubgläser abkochen, damit sie clean sind.
- Dann die Paste in die Gläser füllen.
- Ab in den Kühlschrank. :)
Die Paste ist gekühlt ewig haltbar, selbst wenn du ein Glas bereits geöffnet hast. Durch das Salz wird das frische Gemüse konserviert.
Ich verwende die Paste mittlerweile für sehr viele Speisen. Schon allein, weil der Moment, in dem ich die Würze dazu gebe, jedes Mal Spaß macht. Sobald sie erwärmt wird, weht jedes Mal ein Hauch des Sommers durch meine Küche. Die Kräuter entfalten ihren Duft und es scheint als würden sie mir Sonnengrüße dalassen. Ich liebe diesen Moment. ;)
Für etwas anderes hab ich die Paste ebenfalls entdeckt: Als Brotaufstrich. Wenn wir frisches Brot im Haus haben, dann gönne ich mir immer eine Scheibe mit Kokosöl und dieser Paste – ganz dünn aufgetragen. Das ist soooo lecker. :)
Nimm die Kräuter, die Dir schmecken
Du kannst die Zutaten natürlich variieren, ganz wie Du möchtest. Ich habe vor allem die Kräuter und das Gemüse aus meinem Garten genommen. Nimm Deine Lieblingsgeschmäcker mit hinein. Ich liebe bei den Küchenkräutern vor allem Liebstöckel und Estragon. Die geben einen besonderen Kick. Beim Gemüse sind Petersilienwurzel und Sellerie sehr prägnant. Sie dürfen ja auch beim Suppengemüse auf keinen Fall fehlen. Aber du kannst im Prinzip nichts falsch machen.
Du könntest auch wunderbar einige Wildkräuter verwenden. Gundermann ist zum Beispiel ein tolles Gewürzkraut. Er war früher ein gängiges Bratengewürz und hatte auch einen Job beim Bierbrauen, bevor der Hopfen ihn verdrängt hat. Oder die Knoblauchrauke… Sie hat einen ganz sanften Knoblauchgeschmack, der allerdings sehr schnell verfliegt. Deshalb wirst Du die Knoblauchrauke nur schmecken, wenn Du die Paste erst am Ende des Kochvorgangs dazugibst. Im Winter ist das natürlich etwas schwieriger, die Paste mit Wildkräutern herzustellen. Deshalb würde ich für den Übergang auf tiefgefrorene Bio-Küchenkräuter ausweichen, wenn Du keine frischen bekommst.
Dosierung – langsam rantasten
Zu Beginn ist es vielleicht ratsam, ein wenig vorsichtig mit der Dosierung zu sein. Die Paste ist sehr salzig und ich hab einige Male zu viel davon genommen. Schwupp – lecker, aber leider versalzen. Mit der Zeit weißt Du dann genau, wieviel Du von der Paste brauchst. Das ist meist nicht sehr viel, aber es schmeckt wie ein ganzer Kräutergarten. ;)
Viel Spaß damit – tu Dir was Gutes. :)
Gabriele